Monday 15 April 2013

Beelzebub´s Triumph – Eine Tragödie in mehreren Akten – Der Schlussakt



von Susanne Kablitz
Wir haben geglaubt, es geht ewig so weiter, wir haben geglaubt, dass wir dem Teufel namens „Schulden“ ein Schnippchen schlagen können, aber es sieht ganz so aus, als rücke der Zahltag in greifbare Nähe.
Wir haben geglaubt und tun dies immer noch, wenn „Experten“ und sonstige Hohepriester aus Politik und Wirtschaft uns weismachen wollen, dass die nicht endenden „Rettungen“  gut für uns sind; die uns erklären, dass es gesund ist, wenn man immer noch mehr Schulden macht, um den Konsum zu finanzieren.
Uns wird eingeredet, dass wir uns reich drucken können und dass das ganz sicher gut ausgehen wird, wenn wir uns alle nur ganz doll anstrengen. Wir müssen uns belehren lassen, wir würden unmittelbar unsere gesamte Existenz verlieren und im Höllenfeuer braten, wenn Marktbereinigungen im Finanzbereich zugelassen würden.
Wir haben uns erklären lassen, die Geschehnisse seien die Wildauswüchse des „Turbokapitalismus“, die uns in diesen Schlamassel geführt haben und nur mehr Gesetze, Regeln und Vorschriften könnten uns aus diesem befreien.
Kaum jemand kann den Kapitalismus im Kern erklären. Aber wer den Begriff „Kapitalismus“ im Munde führt, ist kalt, berechnend, gierig und menschenverachtend. So haben wir das gelernt und die wenigsten haben das Gelernte in Frage gestellt.
Ähnlich ist dies mit anderen „Ismen“. Auch diese werden sachlich nicht in Frage gestellt, sondern mit Gefühlen und Bewertungen unterlegt. Und diese Gefühle und Bewertungen lassen uns zuweilen ziemlich dumm aussehen. Der Kapitalismus, so wie er im Grundgedanken ist, hat mit dem, was derzeit passiert, nichts, aber auch gar nichts, zu tun. Das, was wir derzeit erleben, ist eine sozialistische Plan-Mangel-Misswirtschaft, die uns allen das Fell über die Ohren ziehen wird.
In der kapitalistischen Welt, die ich mit ihr verbinde, wären alle Banken, die den Menschen unter Beihilfe der jeweiligen Regierungen so gnadenlos Unheil bringen, wie dies seit Jahren geschieht, schon längst in die ewigen Jagdgründe bugsiert worden. In „meiner“ kapitalistischen Welt würden die Menschen respektvoll behandelt, ihre Eigentumsrechte würden geachtet, eine Verschuldensorgie, wie sie in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat, niemals zustande gekommen.
Geld wäre noch Geld, heute genauso viel wert wie morgen. Eine Altersvorsorge, die aus Ersparnissen verantwortungsbewusst für ein späteres Rentenleben aufgebaut, würde auch tatsächlich diesem Zweck dienen können. Eine Inflation wäre unmöglich, weil eine gnadenlose Ausweitung der Geldmengen in einem wertgedecktem System nicht umsetzbar wäre. Ein Zinseszinssystem, das den Banken unfassbare Gewinne auf “Luftgeld“ ermöglicht, wäre ausgeschlossen. Banken wären dazu da, dass Menschen sinnvolle Investitionen tätigen können.
Liest man die Schriften der Lehrmeister der „Österreichischen Schule“, weiß man, was Kapitalismus eigentlich ist. Aber davon ist fast nichts mehr da, ihm wurde durch politische Eingriffe, Subventionen und Begünstigung von Großkonzernen weitestgehend der Garaus gemacht. Das, was heute an der Tagesordnung ist, ist ein Aussaugen von jeglichen Ressourcen. Wir dienen nicht dem Kapitalismus, wir dienen den satanischen Plänen von bösartigen Eliten. Die Phrase vom „Turbokapitalismus“ wird dazu benutzt, einem System die Schuld zu geben, um vom tatsächlichen Versagen der Politik und der unerträglichen Bereicherung von deren Günstlingen durch unser Falschgeldsystem abzulenken und die Menschen in die Irre zu führen.
Solange wir das nicht begreifen, werden wir uns auch weiterhin einlullen lassen und auf dem Vulkan mittanzen. Das ganze jetzige kranke System, ist – außer für ein paar wenige Ausnahmen – menschenfeindlich und inhuman, wir werden immer mehr in unserer Freiheit eingeschränkt, unserer Rechte beraubt und inzwischen fast vollständig kontrolliert, alles zugunsten eines „Funny Money“, das mit keinerlei Wert unterlegt ist.
Die Gesamtverschuldung Europas liegt derzeit bei ca. 13 Billionen Euro, die offizielle Verschuldung Deutschlands bei rund 2 Billionen Euro, die tatsächliche ist eher um die 7 Billionen Euro anzusiedeln, die veröffentlichte Verschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt soll rund 80 % betragen, real sind es wohl eher an die 200 %. Der Markt der toxischen „Wertpapiere“, also da, wo Luzifer Tango tanzt, ist gut 600 Billionen Dollar schwer. Nur ein Minifünkchen und die ganze Welt steht in lichterlohen Flammen.
Und was machen unsere „Volksvertreter“? Sie lamentieren von „sozialer Gerechtigkeit“, die die Armut im Lande beerdigen soll. Dafür braucht man natürlich noch höhere Steuereinnahmen, dies steht ja völlig außer Frage. Trotz einer Vervielfachung der Steuereinnahmen von rund 9 Milliarden Euro (1950) bei rund 60 Millionen Bürgern auf knapp 600 Milliarden Euro (2012) bei rund 80 Millionen Menschen, muss man sich mehr als ernsthaft fragen, wer hier eigentlich nicht mit Geld umgehen kann. Und weil die Herrschaften nicht mit Geld umgehen können, müssen das halt die Bürger für sie erledigen. Bei unseren französischen Nachbarn sieht man gerade sehr schön, wohin die Reise geht.
Es scheint überaus schwierig zu sein, das Geld zusammenzuhalten, wenn es einfach da ist und die Einführung des Euro hat diesem ohnehin schon lukrativen System des Falschgeldes dann endgültig das Tor zum Paradies geöffnet. Jedes der teilnehmenden Staaten hat sich ein fettes Stück vom Kuchen abgeschnitten.
Die Südländer (also die Regierungen und deren Begünstigte) haben auf Pump konsumiert und sich für ihre Großzügigkeiten feiern lassen, die Franzosen haben im Schulterschluss mit Deutschland ihre selbst aufgestellten Staatsschuldenlimits in den Kamin gejagt, die Amerikaner haben wie die Irren europäische Staatspapiere gekauft und den Irrsinn mit ihren wertlosen Papierfetzen finanziert. Die Sozialstaatskosten sind in schwindelerregende Höhen geschossen, die gewucherten Bürokratien sind bis heute nicht reduziert, Lohnstückkosten wurden nur bei uns angepasst. Die billigen, in keinem Verhältnis zum Ausfallrisiko stehenden Zinskosten wurden nicht dazu genutzt, Investitionen zu tätigen, sondern die Kohle wurde zum Fenster herausgeschmissen.
Subventionen, Korruptionen und falsche Privilegien haben dazu geführt, dass wir vor einem Scherbenhaufen stehen. Wegsehen, Verdrängen, Leugnen – das war schon immer die Devise. Die Staatsverschuldung hat sich seit 1997 nahezu verdoppelt – hier die „Finanzkrise“ verantwortlich zu machen, ist eine Verdummung par excellence. Die „Finanzkrise“ hat den Prozess beschleunigt und ihn schonungslos offen gelegt; in Wahrheit sind viel zu viele Länder und Regionen fundamental bankrott und das schon sehr lange.
Die Banken tragen diesen ganzen „Dreck“ von faulen Staatsanleihen in ihren Bilanzen und nutzen ihn, um mit wertlosem „Geld“ um sich zu schmeißen. Das ganze System ist vollkommen korrupt, wir suhlen uns in den tiefsten Tiefen der finanziellen und moralischen Abgründe. Wir retten uns von einer Krise in die Nächste, immer mit noch mehr Geld im Gepäck. Bloß keine Gesundung, bloß kein Verzicht!
Es ist wirklich ein Faszinosum Perversum, wenn jetzt die „Eliten“ aus Wirtschaft und Politik, die von diesem System am meisten profitiert haben, ein Ende des „Kapitalismus“ fordern. Die Idee ist nicht blöde. Erst haben sie alles dafür getan, dass die Menschen durch dieses groteske Falschgeldsystem zunehmend ihre Freiheiten, ihren Wohlstand und ihre Rechte verlieren, heften diesem System dann den Begriff „Raubtierkapitalismus“ ans Revers, sorgen so dafür, dass die Menschen diesen „Raubtierkapitalismus“ verdammen und die Einschränkungen, die mit der Abschaffung dieses „brutalen Systems“  einhergehen, auch noch gut und richtig finden. Die Enteignung der Menschen ist  somit gesellschaftlich legitimiert. Erst sind die „Reichen“ dran, dann kommt der Rest – so lange bis nichts mehr von uns übrig ist. Clever sind sie ja, unsere Machteliten.
Beelzebub´s Triumph steht unmittelbar bevor.
Der gefallene Engel hat viel Geduld besessen. Er hat den Menschen lange dabei zugesehen, wie sie immer weiter in die Falschgeld-Schuldenfalle liefen. Und diese Falschgeld-Schuldenfalle wird dazu führen, dass sie das verlieren, wofür andere Menschen ihr Leben  geopfert haben – ihre Freiheit.

No comments:

Post a Comment