Sunday 25 March 2012

Gedanken zur Deutschen Geschichte und Ereignisse und Parallelen in der Gegenwart (1)


Ich muss nun unter anderem ein Thema anschneiden, welches mich schon eine Weile beschäftigt, und bei welchem der normale Deutsche Bürger regelmäßig zusammenzuckt und es am liebsten gänzlich meiden würde, da es ein unangenehmes Gefuehl mit sich bringt. Es geht um die Vergangenheit Deutschlands, die Zeit und die Situation des ersten und zweiten Weltkriegs, Adolf Hitler sowie die generelle Entwicklung seit dem zweiten Weltkriege. Auch derzeitige Ereignisse wie den Konflikt im Mittleren Osten werde ich ansprechen und versuchen, Parallelen in der Geschichte zu finden.

Ich bin einer der normalen Deutschen Bürger, die das Thema 2. Weltkrieg am liebsten immer und gänzlich gemieden hätten, und wenn es dann doch aufkam und irgendwo besprochen wurde, ich mich grundsätzlich unwohl gefühlt habe und vor allem un-stolz, Bürger einer solchen Nation zu sein, die so schreckliche Dinge zugelassen und verursacht hat, wie sie den Geschichtsbüchern zufolge sich zugetragen haben.

Mehr noch, in der Jugend habe ich mich zur linken Seite des politischen Spektrums hingezogen gefühlt, mit Punks und der Antifa symphatisiert, und Nazis und rechtsradikale als etwas ganz schreckliches und vor allem schrecklich dummes empfunden. Ohne aber selber auch nur einen blassen Schimmer von Geschichte und Politik gehabt zu haben, ausser vielleicht dem halbseidenen Wissen aus dem Schulunterricht, der aber fuer gewöhnlich mehr Fragen aufgeworfen hat, als er welche beantwortet hätte.

Mit dem Eintritt in die Arbeitswelt in ca. 2000/2001 ist dann das jugendliche politische Interesse einem völligen Desinteresse und einer absoluten politischen Neutralität gewichen, was vor allem auch durch die frustrierende Erfahrung meiner ersten beiden Bundestagswahlen in Deutschland zustande kam. Die Erfahrung, dass man hochmotiviert zur ersten Wahl schreitet, vielleicht auch noch zur nächsten, und ausser der Erkenntnis, dass alle politischen Programme und Versprechen, die vor der Wahl gemacht wurden und die letztendlich die Entscheidungsgrundlage der Menschen bei der Wahl darstellen, nach der Wahl von den Parteien gleich wieder beerdigt werden um mit dem Status Quo fortzufahren, haben wahrscheinlich viele Menschen schon gemacht.

Die Frage, die diese Erfahrung in mir aufgeworfen hatte, war, wozu man denn eigentlich wählen solle, wenn die gesamte Wahl bzw. das politische System doch eigentlich sowieso nur eine Farce ist, bzw. ein Schauspiel, das sich immer und immer wieder nach Schema F zu wiederholen scheint. Eine Partei gewinnt die Wahl und setzt das eigentliche Wahlprogramm und die Wahlversprechen nicht oder nur marginal um, meistens um Ausreden dabei nicht verlegen, warum das so ist. Bei der nächsten Wahl kommt dann wieder das Programm und die Wahlversprechen, genauso wie bei den anderen Parteien. Je nach Symphatielage des Volkes, das sich entweder zu den einen oder den anderen Wahlversprechen, die nach der Wahl sowieso nicht eingehalten warden, hingezogen fuehlt, wird die Wahl dann für eine der Parteien entschieden.

Wahrscheinlich ist es nicht wirklich entscheidend, welche Partei den nun die Wahl gewinnt, und auch nicht, dass der Nation alle vier Jahre rotzfrech ins Angesicht gelogen wird, wenn es um den Fang von Wählerstimmen geht. Meine Generation ist damit aufgewachsen, das heisst sie könnten vielleicht ähnlich wie ich darüber denken. Wenn ich so darueber nachdenke, welche anderen Ansichten könnte es denn noch geben? Welche Argumente könnten zeitgenössische Wähler und Nichtwähler für ihre Argumente für oder gegen die eigene Wahlbeteiligung denn noch aufbringen? Vielleicht, dass man nichts ändern könne, wenn man sich der Wahl enthält? Naja, man kann aber auch nichts ändern, wenn man zur Wahl geht. Ansonsten fällt mir dazu nicht wirklich viel ein, was dafür spricht, zur Wahl zu gehen.

Auf jeden Fall möchte ich das politische System nicht schlechtreden, denn letztendlich ist es ja eine Demokratie, was ja bekanntermassen als die Mutter aller politischen Systeme und das nonplusultra schlechthin angesehen wird. Im gleichen Masse, wie derzeit Demokratie und Frieden in den Mittleren Osten gebracht wird und die Region mit US-freundlichen Regierungen ausgestattet wird, genauso wurde dereinst schon Mitteleuropa demokratisiert und der Friede gebracht. Heute befreit man unsere Nachbarn im Osten von gemeinen Diktatorgestalten wie Hussein, Gaddhafi, al-Assad und Konsorten, die die gesamte Welt und allen voran die USA mit Massenvernichtungswaffen und Nuklearsprengköpfen bedrohen und ihr Volk unterjochen, damals waren es vielleicht Hitler und Mussolini, die ihr Volk unterdrückten und die durch ein US-freundliches, demokratisches System ausgetauscht wurden.

Ich möchte an dieser Stelle auf die Ironie hinweisen, von der ich hoffe, dass sie im vorigen Abschnitt mitschwingt. Viele Menschen sind sich sicherlich darüber im Klaren, dass der Konflikt im Mittleren Osten weniger durch innere als mehr durch äußere Umstände und vor allem wirtschaftliche Interessen hervorgerufen wurde. Und hoffentlich ist sich auch der ein oder andere darüber bewusst, dass die Informationen, die man durch westliche Massenmedien gebetsmühlenartig propagiert bekommt, äusserst einseitig und teilweise fragwürdig dargestellt werden.

An dieser Stelle ganz kurz etwas zu den wahrscheinlichen Konflikt-Gründen im Mittleren Osten, die ich in einem eigenen Artikel noch näher zu besprechen gedenke, und die leider in den gängigen Medien niemals zur Sprache zu kommen scheinen. Was man aus den Medien erfährt ist entweder, dass irgendein Schurke von Diktator das Volk bedroht, und/oder dass er die Welt und die USA bedroht. Massenvernichtungswaffen im Irak der Grund fuer den Fall von Hussein? Die gab es zugegebenermassen nie - aber hinterfragt von der internationalen Gemeinschaft wurde das ja seltsamerweise auch nie. Osama Bin Laden's Verbindung zu den 9/11 Terroranschlägen? Die wurde zwar ueberall herumposaunt, aber Beweise jeglicher Art dafuer gibt es bis heute nicht. Keinen einzigen. Genausowenig hat man im Iran vor, Nuklearwaffen zu bauen, um Israel, die USA oder sonst jemanden zu bedrohen. Und selbst wenn der Iran Atomwaffen möchte: was spräche dagegen? Das Land wäre dann weder das erste noch das einzige. Und würde sie genausowenig offensiv einsetzen wie alle anderen Staaten das jemals gemacht haben, ausser: die USA. Hiroshima und Nagasaki sind noch nicht vergessen. Die Lügen der US Regierung, warum ein Angriffskrieg im Irak geführt wurde, auch nicht. Zumindest nicht von mir.

Auf jeden Fall wurde öffentlich z.B. nicht das Thema das Petrodollars besprochen, das Konzept, welches die globale wirtschaftliche Vormachstellung der USA über die letzten Jahrzehnte sichergestellt und gefestigt hat und auch der Grund war, warum der US Dollar die globale Reservewaehrung darstellt. Jeder Ölhandel mit einem der OPEC-Staaten muss in US Dollar durchgeführt werden, was dafür sorgt, dass der Rest der Welt ständig US Dollar auf Lager haben muss, da Öl immer benötigt wird.

Dieses System birgt ganz viele Vorteile für die USA. Nun wäre es ein Schlag, wenn plötzlich andere Länder ihr Öl nicht mehr in US Dollar bezahlen müssen. Also keine US Dollars mehr halten müssen. Und die USA ganz schnell ihre Wirtschaftliche Vormachtstellung verlieren würde und der Dollar-Kurs ins Bodenlose stürzen würde, da er nur noch durch diesen Umstand künstlich am Leben gehalten wird. Und das was die Sicherheit der USA bedrohen könnte, wird ja sonst auch immer bekämpft.

Im Jahre 2000 liess Saddam Hussein verkünden, dass er künftig das Öl des Irak nicht mehr in Dollar handeln wolle, sondern in Euro:

Foreign Exchange: Saddam Turns His Back on Greenbacks

Und auch Syrien, Libyen und der Iran hatten Interesse angekündigt. Die Britische Zeitung The Telegraph berichtet auf ihrer Internetseite, dass Iran sein Öl ab 20. Maerz 2012 auch in anderen Währungen als dem Dollar handeln würde:

Iran presses ahead with dollar attack

Die Schlagzeile drückt schon idealerweise aus, wie dies durch die USA interpretiert werden wird, nämlich als Angriff auf den Dollar. Tatsächlich ist das aber genausowenig ein Angriff auf den Dollar wie es ein Angriff durch mich auf McDonald's darstellt, wenn ich im Burger King esse. Das freie Spiel des Marktes sollte nämlich vor allem im internationalen Markt gewahrt bleiben.

Es sollte also im eigenen Ermessen des Iran sein und verbleiben, genauso wie aller anderen souveränen Staaten, sein Öl in der Währung zu handeln, in der es ihm beliebt, und nicht durch verlogene kriegerische Aktivitäten seitens der USA dazu gebracht werden, beim US Dollar zu bleiben.

Wie man sich nun unschwer vorstellen kann, birgt das einen schweren Konflikt. Denn wenn die USA wie gesagt ihr quasi-Monopol des Dollar Ölhandels verliert, wird der Dollar damit auch den Status der Weltreservewährung verlieren, mit beträchtlichen Konsequenzen für das Land, die Leute und die Wirtschaft. Manchen Gerüchten zufolge soll sich die Regierung schon auf einen Zusammenbruch vorbereiten durch die Errichtung von FEMA Camps und die Ausweitung der Befugnissen der Staatsgewalt.

Das war nun ein kleiner Exkurs zur alternativen Begruendung der Konflikte des Mittleren Ostens, die aber wesentlich mehr Sinn zu machen scheinen als die, die in den Medien diskutiert werden. Verteidigung vor möglichen Angriffen durch Iran, Irak & Co.? Befreiung des Volkes? Sicherung des Petrodollarsystems sowie die Eroeffnung weiterer Maerkte fuer die eigenen Unternehmen ist da auf jeden Fall ein guter Punkt.

Was hat das nun mit dem zweiten Weltkrieg zu tun, wo man doch genau weiss dass Hitler den Krieg angefangen und 6 Millionen unschuldiger Juden vergast hat und sonstige gräuliche Taten vollbracht hat? Die Dinge, für die man sich ja als Deutscher Bürger, wie eingangs erwähnt, ja immer noch fremd-schämen und erklären muss?

[Fortsetzung folgt]