Sunday 3 March 2013

Schuldenkrise: USA verkommen zur Bananenrepublik



Ja es ist traurig, aber letztlich gibt es nur zwei Gründe, warum die USA bisher noch keine Bananenrepublik sind. Der erste Grund ist, dass der US-Dollar seinen Status als Weltreservewährung noch nicht verloren hat, was mit dazu beiträgt, die Zinsen auf Rekordtiefs zu halten. Befänden sich der US-Dollar, der Yen und der Euro gegenwärtig nicht in einem Währungskrieg, würde der Rückgang des US-Dollars viel offensichtlicher sein, was einen massiven Anstieg der inländischen Inflation und den umgehenden Zusammenbruch des US-Anleihemarkts zur Folge hätte.

Die fortwährende Aushöhlung des Werts der Fiatwährungen wird letztlich dazu führen, dass die Anleger die Staatsschulden überschuldeter Nationen (USA, Japan und die Euroländer) meiden werden – selbst wenn sich der Rückgang des US-Dollars nicht in Form von Kursverlusten gegenüber dem Euro und dem Yen bemerkbar machen sollte.

Der zweite Grund, warum die USA offiziell noch nicht als Bananenrepublik gelten, ist, weil Amerika nicht in den Tropen liegt.

Die Definition für eine Bananenrepublik ist, dass das Land unter einer chronischen Inflation, hoher Arbeitslosigkeit und geringem Wirtschaftswachstum leidet, was vornehmlich auf massive Staatsschulden und Haushaltsdefizite zurückzuführen ist, die von der Zentralbank aufgekauft werden. Es steht außer Frage, dass die USA in den letzten fünf Jahren unter einer strukturell hohen Arbeitslosenrate, hartnäckig hohen Preisniveaus und geringem Wirtschaftswachstum gelitten haben, was direkt auf die Überschuldung der Wirtschaft zurückgeht.

Und dank all des Hypes rund um die automatisch einsetzenden Haushaltseinsparungen könnten die Anleger in der Tat zu der Auffassung gelangen, dass sich die nun USA daran gemacht haben, ihren Haushalt über Nacht auszugleichen. Die traurige Wahrheit ist aber, dass der US-Haushalt für das aktuelle Fiskaljahr immer noch über der Marke von USD 3,8 Billionen liegt – und somit über den Ausgaben des Vorjahres. Daher gibt es auch nur einen Ort, wo die 2%igen Einsparungen bei den Staatsausgaben als echte Sparmaßnahme aufgefasst werden: Washington D.C.

Stellen wir uns einfach mal vor, dass es in Äquatornähe ein Land gibt, das allein in den letzten fünf Jahren USD 7,5 Billionen an neuen Schulden angehäuft hat. Ferner hat dieses Land fast USD 17 Billionen an ausstehenden Schulden und ein Schulden/BIP-Verhältnis von über 106% – und es hat bereits unzweideutig unter Beweis gestellt, dass es überhaupt nicht in der Lage ist, den Anstieg des Schulden/BIP-Verhältnisses zu stoppen.

Die Zentralbank dieses tropischen Landes hält den Zinssatz seit über vier Jahren künstlich bei 0% und hat versprochen, dass sich auch die nächsten drei Jahre nichts daran ändern wird. Sie besitzt USD 1,8 Billionen an Staatsschulden und hat zugesagt, in 2013 weitere USD 1 Billion davon zu kaufen. In diesem Zusammenhang sollte nicht vergessen werden, dass die USD 1 Billion an Zentralbankaufkäufen rein zufällig genau dem prognostizierten Haushaltsdefizit der kommenden Jahre von USD 1 Billion entspricht.

Ja welches Wort würden Sie denn nehmen, um dieses Land zu beschreiben? Aber natürlich, jeder objektive Beobachter würde dieses Land als lupenreine Bananenrepublik bezeichnen!

Das ist die Wirklichkeit, wenn wir uns mit der wirtschaftlichen Lage in den USA auseinandersetzen. Doch wie eingangs bereits erwähnt, profitieren die USA immer noch von dem Vermächtnis der Weltreservewährung, was die bösartigsten Effekte der wirtschaftlichen Fundamentaldaten in die Zukunft verlagert.

Und obwohl die Wirtschaften in Japan und Europa ebenfalls unter Schulden und der Stagflation zu leiden haben, ist dies nicht ausreichend, um die US-Wirtschaft von ihrer Insolvenz zu befreien … oder den US-Anleihemarkt vor dem unvermeidlichen und historischen Zinsanstieg zu bewahren.

Das Problem besteht jetzt darin, dass allein schon eine Normalisierung bei den Anleihezinsen die Zinszahlungen für den beispiellosen Schuldenberg explodieren ließe. Dies könnte die Fed dazu zwingen, ihre Geldvermehrung viel stärker auszuweiten, als die Bank von Japan oder die Europäische Zentralbank sich jemals wagen würden, um sich gegen die Zinsanstiege zu stemmen. Und genau das könnte auch der Auslöser sein, der den US-Dollar und den Anleihemarkt dann noch stärker auf Talfahrt schickt.

Und während Einige gerne von der Rückkehr von „König Dollar“ sprechen, ist es in Wahrheit so, dass jedes Land, das versucht, sich durch Staatsschuldenaufkäufe seiner Zentralbank über Wasser zu halten, als Bananenrepublik bezeichnet werden sollte – völlig unabhängig davon, auf welchen Breitengraden das Land liegt.

Das ist der Grund, warum die USA, Japan und die Eurozone den Weg in die Schuldknechtschaft oder auch Bananenknechtschaft angetreten haben, und es ist auch der Grund dafür, warum Edelmetalle und mit Energie in Zusammenhang stehende Investments aus all diesen Währungskriegen als die absoluten Gewinner hervorgehen werden.



Quelle: Propagandafront (02.03.2013)

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