Sunday 13 November 2011

Warum Verschwörungstheorien ihre Berechtigung haben

"Als Verschwörungstheorie bezeichnet man im weitesten Sinne jeden Versuch, ein Ereignis, einen Zustand oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete, konspirative Wirken von Personen zu einem illegalen oder illegitimen Zweck" (Wikipedia)


Als Verschwörungstheoretiker werden heutzutage vor allem diejenigen bezeichnet, die die offiziellen Begründungen von Regierungen zu den Ereignissen unserer Zeit und des öffentlichen Interesses, verbreitet durch die Medien, im Kern anzweifeln, bzw. Rückfragen z.B. zu Details des Hergangs, den Beweisen oder den Ergebnissen stellen.
Das Wort an sich hat eine negative Konnotation, und für den "vernünftig und rational" denkenden Menschen, der Verschwörungstheorien für gewöhnlich belächelt, ist es die Antwort auf Fragen, auf die es keine Antwort gibt bzw. eine Antwort, die aber unstimmig ist oder weitere Fragen aufwirft.
Selbstverständlich kann es kein zielgerichtetes, konspirative Wirken von Personen zu einem illegalen oder illegitimen Zweck oder sonstige geheimen Absprachen geben - die Vorstellung ist fuer den "vernünftig und rational" denkenden Menschen einfach zu absurd. Vor allem, wenn es dabei um Politik (Regierungen), Wirtschaft (Firmen) oder Glauben (Religion) geht. Wie sollte das denn auch funktionieren?
Das ist auf der anderen Seite aber auch ein wenig verwunderlich. Heimliche Absprachen kennen wir doch nur zu gut aus der Wirtschaft -  diese Preisabsprachen unter Firmen nennt man "Kartelle" - und es gibt extra Gesetze, die diese Absprachen verbieten. Das folgende Bild stammt von Spiegel Online:




Also gibt es tatsächlich geheime Absprachen. Die höchstwahrscheinlich nicht in einem okkulten Keller-Ritual getroffen werden, sondern der Einfachheit halber per Telefon- oder mittlerweile auch Videokonferenz.
Wenn es also heimliche Absprachen zwischen Konzernen gibt, die auch noch zum Nachteil der Kunden sind, warum sollte es denn nicht auch geheime Absprachen zwischen Regierungen (zum Nachteil der Bürger) oder Religionen (zum Nachteil der Gefolgschaft) geben? Natürlich immer mit dem "höheren Ziel" (oder persönlicher Bereicherung von Individuen oder Gruppen) im Hinterkopf?
Denkt sich der vernünftig und rational denkende Mensch etwa, alle politischen Beschlüsse, vor allem die brisanten, werden live in den Tagesthemen präsentiert und ausgiebig diskutiert, damit sich das breite Volk eine Meinung bilden und womöglich noch mitentscheiden kann? Eigentlich beschwert sich die breite Masse der Menschen ja eher darüber, dass die Regierung Entscheidungen entgegen dem Willen des Volkes trifft. Und ohne vorherige Information oder Mitentscheidung der Bürger. Wo und wie werden z.B. Finanzpolitische Entscheidungen getroffen? Entscheidungen, in welchen Ländern die Deutsche Bundeswehr mit in den Krieg zieht?
Weiterhin ist es allgemeines Wissen, dass es Geheimdienste gibt (z.B. BND, CIA, FBI, MI6 etc.), und dass diese Organisationen bzw. geheimen Dienste der Regierungen durchaus ausserhalb der Justiz und dem Auge der Öffentlichkeit arbeiten. Dass Absprachen getroffen werden (müssen), die nicht für die Ohren der Öffentlichkeit gedacht sind, liegt nicht nur auf der Hand, sondern gehört auch zum allgemeinen Wissen.
Aus diesen besagten Gründen scheint es, dass Verschwörungstheorien durchaus ihre Berechtigung haben, vor allem wenn man Verschwörungen als das sieht, was sie sind, nämlich zielgerichtetes, konspiratives Wirken von Personen zu einem illegalen oder illegitimen Zweck.

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