Monday 3 June 2013

Was erwartet uns ? Eine Reise durch die Zeit ...



Von Karl J.J. Gschwendtner (August 2009)


Vorbetrachtungen

Die Zukunft hat noch jeden Menschen interessiert, sei es in handfester Form der eigenen Lebensplanung und Lebensgestaltung, sei es in Form von Betrachtungen im allgemeinen oder über „Gott und die Welt“, oder sei es, sich Zukünftiges gar aus Karten, Horoskopen oder Kristallkugeln heraus lesen zu lassen. Die derzeitige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung lässt Spekulationen wild ins Kraut schießen – Inflation oder Deflation, Papierwerte oder EMs, raus aus der Immobilie oder rein, horten oder investieren, usw.
Eindeutig, wir befinden uns in einer umfassenden Krise. Nicht nur wirtschaftlicher Art, sondern auch in den Bereichen Weltanschauungen, Gesellschaftsformen, Klimawandel, Religionen, usw.

Das ist kein Zufall, denn die jeweilige Wirtschaftsform der Menschen hat die jeweilige Gesellschaftsform maßgeblich geprägt; und natürlich gilt umgekehrt, dass die jeweilige Gesellschaftsform die Form des Wirtschaftens prägt.
Wer war zuerst, die Henne oder das Ei?

Ist ja egal, denn “Wirtschaften“ heißt in erster Linie, das Überleben und Auskommen der jeweiligen Gesellschaft, sprich des Einzelmenschen, zu gewährleisten.

Als ausgebildeter Historiker (keine Angst, ich war zeitlebens in der freien Wirtschaft tätig) reizt es mich in den Leben verblichener Generationen und Gesellschaften herum zu stöbern um heraus zu finden, was haben diese anders gemacht, wie haben sie es gemacht, und, hatten sie bessere Lösungen als wir sie heute haben, oder machten sie die gleichen Fehler und hatten nichts aus der Geschichte gelernt.

Was können wir aus der Geschichte lernen?

Glauben Sie mir, das ist echt spannend! Der schottische Historiker Niall Ferguson hat ein hochinteressantes Buch über Geld geschrieben „The Ascend of Money“ (Die Entstehung des Geldes) und eine TV-Serie mit der BBC darüber gedreht (Google Video, YouTube).

Ich muss hier aber einschränken, Ferguson erklärt das Geld und nicht das Wirtschaften, und dies auch erst ab dem 13. Jahrhundert in Oberitalien. Wirtschaftsgeschichte geht aber viel weiter zurück und ist umfänglicher!
„Aber“, so werden Sie sich fragen: „was hat das alles heute mit mir zu tun?“ Viel mehr als Sie ahnen! Lassen Sie sich überraschen!

Eine Bitte: Haben Sie etwas Geduld! Ich muss vieles zunächst vorab erklären, damit Sie die Zusammenhänge sehen können. Hierbei betone ich die wirtschaftliche Gesamtentwicklung im allgemeinen und die Nahrungsproduktion im speziellen. Bewusst vernachlässige ich hierbei den Finanzbereich, denn die tagtägliche Beschäftigung damit verursacht nicht selten eine Art Betriebsblindheit – man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Mir geht es hier um die großen (historischen) Zusammenhänge des Wirtschaftens, deren Auswirkungen wir heute dramatisch zu spüren bekommen.Übersicht und Klarheit erzielt man am besten durch Distanz; nur so gewinnt man einen echten Überblick. Und dann werden Sie verstehen, was ich Ihnen sagen will. Sie kriegen tellergroße Augen und eine - Gänsehaut!
Versprochen!

Und danach werden Sie wissen, was Sie wirklich für sich und Ihre Angehörigen tun können. Viel Spaß und fette Beute!

Im Schweinsgalopp durch unsere Wirtschaftsgeschichte - vom Faustkeil zum Hühnerstall.

Sattsam bekannt ist, dass unsere Ältestvorderen alle von Beruf Jäger und Sammler waren. D.h., sie haben ausschließlich von der Natur und mit der Natur gelebt. Sie haben also streng genommen nichts „produziert“, sondern ausschließlich Naturgüter konsumiert.

Vor etwa 100.000 Jahren war es dem Menschen gelungen, sich zum höchst entwickelten Raubtier und Fleischfresser auf dem Planeten „Erde“ zu entwickeln. Mittels Feuer, Werkzeugen (Faustkeile, Äxte), Waffen (Speere, Pfeil und Bogen) und Intelligenz (Fallenstellen), wurde die Spezies „Homo sapiens sapiens“, das sind wir, zum neuen Tyrannosaurus Rex des Planeten; nichts konnte ihn mehr an seiner Ausbreitung hindern.

Die damalige Hierarchie sah also folgendermaßen aus:

Was waren die Folgen daraus? Zunächst wurden die anderen fleischfressenden Großraubtiere (Großkatzen, Wölfe, Bären, etc.) als „Mitbewerber“ verdrängt und großräumig ausgerottet, und die wild lebenden Pflanzenfresser/Friedtiere stark dezimiert.

Durch mangelnde Jagdbeute und zusätzlich durch klimatische Veränderungen (Eiszeiten, Trockenzeiten) war der Mensch als Jäger und Sammler jetzt gezwungen, eine neue Lebensweise anzunehmen oder auszusterben. Dies ist soweit bekannt.

Weniger bekannt ist folgender Zusammenhang: In der Natur kann man ein Verhältnis von rund 1:10 erkennen, wenn das Gefüge stabil bleiben soll. Auf 1 Fleischfresser/ Raubtier kommt die 10-fache Menge an Pflanzenfressern/ Beutetieren, und auf die 10-fache Menge der Pflanzenfresser kommt die 100-fache Menge an Futterpflanzen/ Biomasse.

Nun hatte der Mensch bereits damals so massiv in den Naturhaushalt eingegriffen, dass diese 1:10 Regel nicht länger galt, und somit seine bisherige „Wirtschaftsform“ des Jagens und Sammelns unwiederbringlich verloren gegangen war. Achtung! Hier wurde erstmalig ein bestehender „Wirtschafts“kreislauf zerstört!

Vom Hühnerstall zur Dampfmaschine

Auch dies ist sattsam bekannt: Unsere vormaligen Großwildjäger wurden zunächst „Nebenerwerbslandwirte“, und nach und nach „Vollerwerbslandwirte“ und/oder Viehzüchter, zuzüglich Jagdrevier für den Sonntagsbraten.
Die bedeutendste Veränderung in der weiteren Entwicklung des Menschen dürfte die nun möglich gewordene Arbeitsteilung gewesen sein. Vorratshaltung und landwirtschaftliche Ertragssteigerungen erlaubten jetzt folgendes:
1. Die Menschheit vermehrte sich stark und in der Folge entstanden Großsiedlungen (Dörfer und Städte) und größere Staaten.

2. Größere Menschenmassen konnten außerhalb der Landwirtschaft beschäftigt werden in neuen Berufsgruppen, oder sie durften an Großprojekten (Tempel, Bewässerungs- anlagen, etc.) mitschuften.

Diese weitreichende Arbeitsteilung wurde zur Grundlage der menschlichen Zivilisation. Aber! Hatten zuvor die Jäger und Sammler massiv in den Lebensbereich „Tiere“ eingegriffen, griff jetzt der Bauer massiv in den Lebensbereich „Pflanzen“ ein.

Pflanzenselektion und Rodungen drängten nach und nach die natürlich Flora zurück, oder der Bauer rottete diese aus. (Dieser Prozess setzt sich bis heute herauf fort).

In der Folge kam diesmal das 1:10 Verhältnis zwischen Pflanzenfressern und Biomasse kräftig durcheinander. Zum einen, weil die Haustiere den Wildtieren die besten Reviere (Wiesen und Weiden) streitig machten, und zum anderen, weil die Menschen traditionelle Weidegründe unter den Pflug nahmen und Getreide darauf anbauten.

Der natürliche Lebensraum „Biomasse“ (insbesondere Wald) begann dramatisch zu schrumpfen. Und auch in der Fauna wurde die Vielfalt der Wildtiere zugunsten einiger weniger Haustierzüchtungen (Rinder, Ziegen, Schafe, etc.) dramatisch reduziert. In beiden Fällen galt nicht länger die 1:10 Regel.
Heute stellt sich dieses über Jahrtausende stetig gewachsene Missverhältnis folgendermaßen dar:

Damit ich hier richtig verstanden werde sei folgendes ergänzt: Das Verhältnis 1:10 bezieht sich darauf, dass sich der Mensch beim Verhältnis 1:10:100 zu 100% aus der Natur mit Nahrungsmitteln versorgen könnte, ohne zusätzlich etwas „künstlich“ anbauen zu müssen.

Derzeit bewegen wir uns im Verhältnis von etwa 1:1:10 zur Natur. Dies bedeutet, dass die gesamte Menschheit sich (noch) durch Pflanzenanbau und Tierhaltung ausreichend ernähren kann. Würden sich folglich diese Anbau- und Haltungsquoten verringern oder gar komplett ausfallen, bedeutete dies, dass im schlimmsten Fall 9 von10 (90%!) der Menschen innerhalb einer Ernteperiode verhungern müssten!

Denn – die Weltnahrungsbestände reichen derzeit nur für etwa drei Monate!

Über die Jahrhunderte veranstaltete der Mensch ein Wettrennen gegen die Natur, um durch Neuflächengewinnung (Rodung, Entwässerung), Neuzüchtungen (Pflanzen, Tiere) und neue Anbautechniken (3-Felderwirtschaft, Düngung) die stetig wachsende Bevölkerung ernähren zu können.

Mitte des 18. Jahrhunderts gesellte sich verstärkt noch die Technik hinzu, welche schließlich die gesamte Landwirtschaft revolutionieren sollte. Es sei klar gesagt, dass der Beginn des Industriezeitalters eingeläutet wurde aufgrund zweier Hauptbedürfnisse:

1. die Waffentechnologie und 2. dieAbbau-und Anbautechnologie (Bergbau und Landwirtschaft).

James Watt erfand die Dampfmaschine ausschließlich um Wasserpumpen zu betreiben, welche die englischen Kohle- und Erzgruben entwässern sollten. Die Dampflokomotive kam erst später.

Um 1850 – 1900 waren die wichtigsten industriell angefertigten Massenprodukte (neben Waffen aller Art) Landwirtschaftsgeräte (1-Scharr-, 2-Scharr-Radpflüge, Eggen, Gabeln, Mäh- und Dreschmaschinen, usw.), welche die Landwirtschaft unwiederbringlich verändern sollte.

Bis dahin lebten rund 90% der Bevölkerung auf dem Land und arbeiteten und lebten von der Land-, Forst- und Fischwirtschaft.

Die moderne Landwirtschaftstechnologie vernichtete massenhaft die ländlichen Arbeitsplätze. Um 1900 waren nur noch ca. 40% der arbeitenden Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Um das Jahr 2000 betrug dieser Anteil in den Industrieländern nur noch 3%!

Der große Exodus setzte ein. Die arbeitslos gewordenen Landarbeiter zogen in die Städte und wurden Arbeiter in den Industriebetrieben, deren Erzeugnisse sie zuvor arbeitslos gemacht hatten.

Das Land dünnte aus, und die Städte wuchsen rasend schnell. Heute leben rund 70 – 90% der Menschen der entwickelten Nationen in Städten. Nun hatte der Mensch ein weiteres Mal so massiv in den Naturhaushalt eingegriffen, dass diese 1:10 Regel nicht länger galt, und somit seine bisherige Wirtschaftsform „Ackerbau und Viehzucht“ unwiederbringlich verloren gegangen war. Achtung!
Hier wurde zum zweiten Mal ein bestehender „Wirtschafts“kreislauf zerstört! 

Von der Dampfmaschine zum Pudelfriseur

Die Ära des Industriezeitalters bescherte uns einerseits die Segnungen eines erhöhten Lebenskomforts (Kühlschränke, Waschmaschinen, Bügeleisen, Radio, TV und Automobil), und andererseits den Fluch der Massenvernichtung durch die Materialschlachten einer nicht abreißenden Kette von Kriegen.

Es sei kurz erwähnt, dass es die weit überlegene Kriegstechnologie der Europäer war, welche die Weltvorherrschaft im 19. Jahrhundert brachte, und nicht, wie oft geglaubt, die Überlegen- heit der „Weiße Rasse“.
Massenproduktion von Waren jeder Art bestimmte für etwa 100 Jahre das Bild menschlichen Wirtschaftens.

Doch bereits anfangs der 1960-Jahre war der Zenit überschritten. Die bisherige Dominanz der Wirtschaftsform „Industrie“ war unwiederbringlich verloren gegangen.

Achtung! Hier wurde/wird zum dritten Mal ein bestehender „Wirtschafts“kreislauf zerstört! Zwar stiegen insgesamt noch die Produktionszahlen, aber seit dieser Zeit sinkt die Zahl der Arbeiterschaft stetig, und der prozentuale Anteil am Bruttosozialprodukt sinkt ebenfalls stetig.

Es ist nicht zu fassen, aber nach über 40 Jahren stetigen Niedergangs der industriellen Warenproduktion faseln unsere Politiker immer noch vom „bald einsetzenden Konjunkturauf- schwung“ durch Steigerung der Warenproduktion. Können diese keine Zahlen lesen?

Weltweit sank der Anteil der Warenproduktion am Welt-Bruttosozialprodukt auf nur noch ca. 31%! Der Anteil der Nahrungsmittelerzeugung und –herstellung beträgt im WeltBruttosozial- produkt nur noch 4% ... Es fehlen noch 66% um auf 100% zu kommen...

Nebenbei: Die Entwicklung der führenden Wirtschaftsnation, der USA, verlief noch dramatischer.

Hier setzt sich die Aufteilung für das Jahr 2006 folgendermaßen zusammen (das war vor der Krise):

Beschäftigte: Nahrungsmittel 3% Warenerzeugung 25% Dienstleistung 72% Anteil BSP: Nahrungsmittel 1% Warenerzeugung 21% Dienstleistung 79%
Wer Zahlen zu lesen vermag kann sehen, dass die führende Weltökonomie USA auf sehr tönernen Füßen steht.

Wankt die Basis, wankt der Überbau (Dollar, Militärmacht, Weltdominanz). Den Löwenanteil am Welt-BSP von 66% erwirtschaftet mittlerweile auch weltweit die
Dienstleistung.

Die Dienstleistungsgesellschaft erzeugt nichts und produziert nichts. Sie „dienstleistet“ eben. Es gibt wichtige Dienstleister wie Medizin, Banken, Teile der Verwaltung, etc., weniger wichtige Dienstleister wie die Medien, und überflüssige Dienstleister wie ein Großteil der Verwaltung, Parlamentarier, Rechtsanwälte und Anlageberater.

Der Grund für das unglaubliche Anschwellen des Dienstleistungsbereichs im menschlichen Wirtschaften ist denkbar einfach:

Erste Kreislauf-Zerstörung: Die „Jäger und Sammler“ mussten Bauern und Viehzüchter werden um nicht zu verhungern.

Zweite Kreislauf-Zerstörung: Nachdem Jahrtausende die Landwirtschaft für die meisten Menschen „Lohn und Brot“ hergab, verdrängte die industrielle Massenproduktion die Handarbeit. Um nicht zu verhungern, mussten die „Landarbeiter“ in die Städte ziehen um dort nach Arbeit zu suchen, weil es auf dem Land keine Arbeit mehr gab.

Dritte Kreislauf-Zerstörung: Die bestehende Schwerindustrie wurde in 3. Welt-Länder „ausgelagert“, und in der Leichtindustrie wurden durch Roboter- und anderer IT-Technologien die Stückkosten der industriellen Warenfertigung konsequent gesenkt, die Produktionsquoten konsequent erhöht. D.h., immer mehr Arbeiter wurden so überflüssig und gefeuert (pardon, für den Arbeitsmarkt frei gestellt). Um nicht zu verhungern, mussten die „Industriearbeiter“ in den Städten bleiben, denn auf dem Land gab ́s immer noch keine Arbeit. Sie mussten sich „irgendwelche Arbeit“ selbst erfinden. (Dies gilt für den Großteil der Weltbevölkerung. In der EU wird natürlich die „Dienstleistungerfindung“ in den Arbeitsämtern verwaltet und „gestaltet“ (Umschulung, ABM, Ich-AG, etc.).

Und genau an dieser Stelle – hier und heute – beginnt die Tragödie!

Von einem der auszog um das Fürchten zu lernen Sackgassen und andere Unbillen

Die angekündigte Tragödie ereilt uns auf sehr heimtückische Weise. Wir können sie nicht direkt sehen, denn sie versteckt sich hinter dürren, abstrakten Zahlen, so heimtückisch wie Radioaktivität – die kann man auch nicht sehen, riechen oder schmecken.

Die Tragödie nimmt ihren Lauf, denn bereits nach nur ca. 30 Jahren „Dienstleistungs- Zeitalter“ sind auch hier die Beschäftigtenzahlen bereits stetig rückläufig. Der Arbeitsmarkt „Dienstleis-tung“ wird zukünftig dramatisch einbrechen, weil Großteile davon volkswirtschaftlich gesehen nicht lebensnotwendig (Friseure), oder gar dekadent-überflüssig sind (Hundebestattungsinsti-tute).

Ich mache mich über diese Auswüchse nicht lustig, da jeder rechtschaffene Mensch „irgendwie“ versucht, Geld zu verdienen. Denn an dem was „überflüssig“ ist, wird zuerst gespart sobald das Geld knapp wird.

Mit „Geld“ ist hier Einkommen oder Lohn gemeint, der für „Arbeit“ gezahlt wird. Ist aber jemand arbeitslos geworden, weil seine Dienstleistung (Arbeit) nicht mehr nachgefragt wird,
wird dieser automatisch „geldlos“; aus einem „Markt-Nachfrager“ wird ein „Sozial- Bedürftiger“.

Bislang vermochte es die Menschheit immer wieder, in neuen Nischen und Feldern Arbeit zu finden.

Vom „Jäger und Sammler“ zum „Bauern und Viehzüchter“, zum „Industriearbeiter“, und schlussendlich zum „Dienstleister“.

Aber – nach dem „Dienstleister“ ist kein neues Tätigkeitsfeld mehr in Sicht!! Wir alle stehen jetzt buchstäblich mit dem Rücken an der Wand; auswegslos!

Jeder Arbeitsplatz der jetzt verloren geht, wird nicht mehr an anderer Stelle neu geschaffen werden können, weil es keine neuen Arbeitsfelder mehr gibt!

Mit den Zerstörungen der (z.T. natürlichen) Wirtschaftskreisläufe begann die weitere wirtschaftliche Entwicklung nicht länger zirkulär zu verlaufen, sonder linear oder gar exponential!

Und jetzt – nach Abfahren einer langen Einbahnstraße - sitzen wir alle in einer Sackgasse fest! (Bekanntlich kommt man da nur wieder heraus, indem man die ganze Strecke wieder zurückfahren muss.)

Um nicht missverstanden zu werden: Natürlich gibt es sogenannte Wirtschafszyklen wie z.B. prozyklisches Verhalten (z.B. Schweinezyklus), oder den länger laufenden Kondratjeff-Zyklus.

Aber diese Zyklen greifen zu kurz. Ein Beispiel: Einen Kreislauf erleben wir hierzulande als Frühling-Sommer-Herbst-Winter-Zyklus (Zeitraum 1 Jahr). Dieser Zyklus bleibt zunächst auch erhalten, wenn eine langfristige Klimaveränderung (Zeitraum 100 – 200 Jahre) stattfindet.

Irgendwann haben sich dann aber die Gegebenheiten so weit verändert, dass ein neuer Zyklus (z.B. Regenzeit –Trockenzeit – Regenzeit - Trockenzeit) sich eingependelt hat.

Hier entwickelt sich zunächst die unumkehrbare Veränderung linear, die schließlich in einem neuen Zyklus endet.

Kritiker können hier natürlich eine Kerbe hauen und sagen: „So ein Blödsinn, noch nie wurde weltweit gerade jetzt so viel Neues erfunden, werden neue Patente erteilt bis zum Abwinken, und in allen Branchen jagt eine Innovation die andere (z.B. Nanotechnologie). Es brummt im Kessel!“
Gegenfrage:

„Wirklich?“ Keine einzige weltverändernde Technologie ist (mit Ausnahme des Computers) jünger als 80 -100 Jahre! I-Pot, Blueberry, Flachbildschirm, ja sogar das Handy sind „Folge- produkte“ und haben größtenteils keine neuen Arbeitsplätze geschaffen, sie haben „lediglich“ die bestehenden für einige Jahre erhalten. Keine neuen Produktionssparten entstanden.

Die bereits existierenden Konzerne haben lediglich Produktionsschienen verändert oder neu aufgebaut, und so ihre Auftragslage für einige Jahre gesichert. „Firlefanz“ (gadges) wird in die Welt geschüttet, Produkte die niemand ernstlich braucht. Trotz dieser „brandneuen Entwick- lungen“ verliert die Warenproduktion dennoch unbeirrt und ständig an Boden.

Arbeitsplätze in diesem Feld werden weiter abgebaut, und der %-Anteil am BSP sinkt weltweit unbarmherzig weiter.

Seit ca. 80 Jahren gibt es keine bahnbrechenden, essentiellen, Produktentwicklungen in der Massenproduktion mehr! An Auto, Kühlschrank, Staubsauger, Waschmaschine, Telefon, Radio, TV, Zentralheizung, E-Herd, usw. kann nur noch ein bisschen „herumgeschraubt“ oder „verschlimmbessert“ werden.

Heißt das, unsere Generation sei einfallslos geworden? Selbstverständlich nicht!
Wir haben einfach schon alles Notwendige erfunden, und alles steht schon in unseren Wohnungen herum. Neubedarf gibt es keinen mehr, nur noch Ersatz oder Ergänzung. Selbst MicroSoft hat seine liebe Not mit neuen Betriebsprogrammen. „XP“ ist so gut, dass sich die Leute weigern, etwas neues zu kaufen. Es gibt nichts mehr groß zu verbessern, und neuer Schnickschnack, der ständig abstürzt? Der Markt ist satt, Optimum und Maximum sind erreicht.

Falls Sie es nicht glauben, dann frage ich SIE: „Was bitte müssten Sie jetzt noch für sich anschaffen an lebensnotwendigen Gütern?“
Wahrscheinlich gar nichts.

Was die Computertechnologie betrifft, der Boom im Hardware Bereich ist auch schon lange vorbei, Arbeitsplätze (Warenproduktion!) werden massiv abgebaut, Fabriken geschlossen. Die eigentlichen Nutznießer waren die Dienstleister. Jeder Programmierer, Software-Entwickler und ein jeder, der nur irgendwie eine Tastatur bedienen und ein Textverarbeitungsprogramm beherrschen konnte, hatte einen neuen Job. Die Dienstleistungsbranche brummte. Aber das ist ebenfalls alles längst vorbei.

Nur die Arbeitsämter haben es immer noch nicht mitgekriegt; nach wie vor bieten sie „Fort“bildungsmaßnahmen („“Fort“ von der Realität) am Computer im Schnee von gestern an.

Wir haben ein einziges Problem, wir haben keine echte Nachfrage mehr!
Was hierzulande seit 150 Jahren passiert ist sollte uns zu denken geben. Von 90% aller damaligen Arbeitsplätze in der Landwirtschaft sind nur noch 3% übrig geblieben; und hierin sind auch alle Arbeitsplätze der Lebensmittelhersteller mitenthalten.

Seit 100 Jahren blieben von ca. 65% aller damaligen Arbeitsplätze in der Warenproduktion nur noch ca. 25% übrig.

Seit 30 Jahren sind bis heute ca. 72 % aller Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor beheimatet. Wie lange noch? So dramatisch schnell dieser Bereich zugenommen hat, so dramatisch schnell wird dessen Abbau sein.
Der Grund dafür ist denkbar einfach: Die meisten Dienstleistungen sind nicht essentiell. Jeder Marktteilnehmer kann problemlos darauf verzichten ohne bedeutsame Einschränkungen hinnehmen zu müssen; gespart wird also hier zu allererst.

Die folgende Graphik zeigt neben den Wirtschafssektoren I – IV indirekt eine weitere, dramatische Entwicklung auf: Die Einzelsektoren entwickelten sich (vereinfacht dargestellt) exponential!

Innerhalb der letzten 30-40 Jahre entwickelte sich weltweit Sektor IV (Dienstleistung) so rasch, dass jetzt bereits 2/3 aller Erwerbstätigen weltweit hierin beschäftigt sind.

Aber! Ebenso rasant können diese Arbeitsplätze wieder abgebaut werden. Wohin sollen diese dann abwandern? In den „trans-existenten“ Sektor V (Nirwana)?

Die exponentielle Entwicklung hat sich so beschleunigt, dass, rein theoretisch betrachtet, in nur 5 Jahren mindesten 20-30% aller Berufstätigen nach dorthin „umgelagert“ werden müssten. Und dann ...? Erneut Endstation!

Fassen wir also diese ganze Entwicklung nochmals in einem weiteren Diagramm zusammen (siehe unten). Die Luft wird dünn - Dieser Wirtschaftssektor befindet sich im senkrechten Sturzflug – nur keiner hat es bemerkt. In diese mathematische Trickkiste greift so mancher Bilanzist.

Aus einem Minuszeichen wird dezent ein Pluszeichen gemacht; das bisschen Schummelei merkt doch keiner ... erst wenn der Konkursverwalter anrückt ... aber dann ist es meistens leider zu spät.

Wir sind bereits auf dem besten Weg zur sogenannten 20% : 80% oder 1: 5 Gesellschaft. Es gibt nur noch für jeden 5. Arbeitswilligen echte Arbeit. Der Rest der Gesellschaft ist „überflüssig“ geworden und lebt dann vom „Sozial-Transfer“. (Eine Quote von ca. 60:40 haben wir bereits erreicht.)
Wie das weiter gehen soll und was daraus werden wird, sei Ihrer eigenen Phantasie überlassen.

Unsere Krise ist mit der Großen Depression der 30-iger Jahre nicht vergleichbar, und kann daher mit den damalig angewandten Mitteln und Maßnahmen überhaupt nicht „bekämpft“ werden.

Damals bestand noch die Warenproduktion der USA (Schwerindustrie, Maschinenbau, etc.) und beschäftigte rund 60% der Werktätigen. Im „New Deal“ wurden vom Staat Großprojekte (Staudämme, Straßen, Brücken, also „Warenproduktion“) angeschoben, welche den damaligen „Kernbereich Industrie“ (und die 60% Arbeiter) wirtschaftlich unterstützte.

Aber erst der 2. Weltkrieg brachte den Warenproduktionsboom in Form vielfältigster Waffen- produktion! (Achtung! Die US-Amerikaner haben die beiden Weltkriege – im Gegensatz zu uns Europäern – vornehmlich als Boom-Zeiten mit Vollbeschäftigung erlebt.

Es besteht daher die latente Neigung der USA , ihre kränkelnden Wirtschaftsbilanzen mit einem „bisschen Krieg“ wieder zu „liften“. Seien wir gewarnt!

Heute aber sind die Arbeitsplätze zu 70-80% im Dienstleistungssektor beheimatet. Wie um alles in der Welt will hier Vater Staat helfend eingreifen? Friseurgutscheine verteilen? Jeden Bürger 3x die Woche gratis zum Haareschneiden schicken? Jeden Geschäftsbrief von 3 Sekretärinnen 3x tippen lassen? Die Gastronomie wiederbeleben mit Freibier und Zwangskomasaufen, damit die Taxifahrer und Krankenhäuser an diesem „Konjunkturaufschwung“ mit partizipieren können?

Ganz klar gesagt:

Der Staat kann nicht helfend eingreifen indem er sogenannte „Wirtschaftspakete“ schnürt, weil der größte Teil unserer Wirtschaft im stark diversifizierten Dienstleistungsbereich angesiedelt ist.

Um es in ein Bild zu fassen: Dienstleister gleichen einem Riesenschwarm vieler kleiner Sprotten oder Sardinen. Der Staat wirft nun seine Konjunkturnetze aus, welche aber nur für den Heringsfang geeignet wären. Die Folge: Die Maschen sind zu groß, das Konjunkturnetz fischt ins Leere.

Nur für die großen Fische bleibt etwas hängen (Großunternehmen, Banken, Versicherer).

Um Sie, liebe Leser, etwas zu schonen, sprach ich bisher von nur einer Tragödie. Es sind aber derer mehrere. Und vertrackter Weise hängen sie alle irgendwie miteinander zusammen. Es bleibt also spannend.

In München steht ein Hofbräuhaus ...

Und nicht nur dieses eine, sondern viele, viele andere Häuser nebendran. Und was haben Hofbräuhausbesucher und diese vielen, vielen Häuser nebendran gemeinsam? Sie drängeln sich alle dicht an dicht. Und in diesen vielen, vielen großen Häusern sind viele, viele kleine Appartements. Und was haben diese Häuser mit den Appartements gemeinsam ...? Sie haben es erraten, sie drängeln sich aneinander.

Dieses Hühnerfarm-Phänomen nennt man Urbanisierung. In München liegt der „Single- Haushalte-Anteil“ bei ca. 54%, Tendenz steigend. Und was haben Berlin, Paris, London, Rio, L.A., Schanghai, Karatschi mit München gemeinsam ...? Genau, der Single-Haushalt ...

Lange Rede, kurzer Sinn. Laut UN- Angaben wohnt seit 2007 erstmals weltweit über 50% der Weltbevölkerung engst an engst in Städten! Tendenz stark steigend. Derzeit liegt der Urbanisierungsgrad in der 1. Welt bei 70-90%, die 2. Welt folgt dicht auf, und die 3. Welt wird diese Quote innerhalb der nächsten 20-30 Jahre ebenfalls erreicht haben.

In nur 20 Jahren sind bereits über 1 Milliarde Menschen zusätzlich in die Städte abgewandert. Und warum ist das für uns wichtig? Ganz einfach: Über kurz oder lang werden 80% der Weltbevölkerung von der unmittelbaren Lebensmittelproduktion (Land) komplett abgeschnit- ten sein! Was dies bedeutet sehen wir später in Teil 4.

Warum diese gigantische Landflucht weltweit? Nun, ich habe Ihnen schon erzählt was bei uns hier vor 150 Jahren mit unserer Landbevölkerung geschah, und das passiert jetzt weltweit. Auf dem Land gibt es keine Arbeit mehr, weil gigantische Agrar-Großkonzerne mit Hightech- Landmaschinen die Kleinbauern platt machen (das „Bauernlegen“ feiert wieder fröhliche Urstände.), oder die EU subventionierte Agrarprodukte billigst in die 3. Welt verhökert und die dortige Bauernschaft damit ruiniert. Nur die Stadt verspricht Arbeit und eine bescheidene Zukunft. Der Preis der dafür bezahlt werden muss ist in jeder Hinsicht hoch.

Urbanisierung Ein probates und kostenloses Mittel der Geburtenkontrolle.

Lärm, Dauerstress, Schlafmangel, Zusammenpferchen auf engsten Raum, all das sind bewährte Foltermethoden um jemanden zum Reden zu bringen, oder – eine Lebensweise, wie sie bereits 50% der Menschheit ertragen muss. Man hat in Versuchen mit Ratten, Mäusen und Meerschweinchen solche Horrorszenarien nachgestellt, untersucht, und Symptome bei den armen Tieren festgestellt, die fatal an die Symptome der Großstädter erinnern, als da wären: Kürzere Lebenserwartung, Nervenleiden, Impotenz, geringerer und kränkelnder Nachwuchs, erhöhte Aggressivität, Angstverhalten, usw.

Eine Erkenntnis ist dabei wenig bekannt und zugleich verblüffend. Man hatte bislang immer angenommen, dass unsere Geburtenrate rückläufig sei wegen höherem Lebensstandart, Sexualaufklärung, Verhütungsmitteln, Bildung, Frauen in Berufen, etc. und diesbezüglich dann finanzielle „Anreize“ geschaffen, damit die „Reproduktionsquote“ wieder steigen soll. Ohne Erfolg.
Die eigentliche Ursache ist so einfach wie verblüffend: Urbanisierung/Verstädterung.

Die westliche Welt hatte viel früher eine hohe Urbanisierungsquote erreicht als andere Teile der Welt. Jetzt aber, wo auch die kinderreiche 3. Welt rasend schnell verstädtert, tauchen die gleichen Phänomene auf wie bei uns – auch dort sinkt die Geburtenrate in den Städten!

Die meisten dieser Frauen sind völlig ungebildet, kennen keine Familienplanung, Verhütungs- methoden etc., und doch sinkt die Geburtenrate!

Auf dem Land, wo jeder seine Hütte oder sein Haus hat, macht es den Kohl nicht fett, wenn ein kleiner Zwerg mehr im Garten herum tollt, ein Tellerchen mehr auf dem Tisch steht. In einer 1-2 Zimmerwohnung in der Stadt hingegen kann ich keine 10 Kinder unterbringen. Und wer passt auf sie auf, wenn die Eltern bei der Arbeit sind? Spielplätze gibt es nicht. Wer kocht für sie? Gehen die Kinder auch zur Schule? Usw., usw.

Kurz: Das Land ist kinderfreundlich, die Stadt aber „hasst“ Kinder. Auf Dauer überlebt nicht einmal die Kleinfamilie in diesem Asphaltdschungel, sondern nur der erwachsene Single. Auch für dieses Szenario gibt es Versuche mit Ratten, Mäusen und Meerschweinchen. Die Tiere bekamen so viel Futter wie sie nur wollten, durften sich so oft vermehren wie sie nur wollen, aber der Lebensraum blieb unverändert groß. Auch hier ist das Ergebnis verblüffend.

Ab einer bestimmten Bevölkerungsdichte dieser Versuchstiere vermehrten sie sich nicht mehr weiter, die Geburtenrate sank! Bislang ging man immer davon aus, dass das Nahrungsangebot die entscheidende Größe sei, in welchem Umfang Tiere sich reproduzierten.

Wir müssen umdenken. Die Deutschen sterben nicht aus, sie passen sich nur der gegebenen Urbanisierung an. Man sollte auch nicht vergessen, dass Deutschland eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt ist.
Würden die Deutschen plötzlich wieder zu einem Landvolk werden, stiege die Kinderzahl wieder rasant nach oben an. Einfache Ursache – große Wirkung.
Natürlich könnte man mir jetzt vorwerfen, es sei unseriös, Demographie-Entwicklungen mit Tierversuchen zu interpretieren. Aber auch hier bietet die UN wieder interessantes Zahlenmaterial. (ZPG = Zero Point Growth = Nullwachstumpunkt)

Seit 1963 (sic!) nimmt die Wachstumsrate der Weltbevölkerung von 2,3% stetig ab und steht z.Z. bei 1,2%. Nach diesen Berechnungen ergäbe es sich, dass um 2075 die Zuwachsrate auf 0% sinkt. Nach Erreichen dieses Bevölkerungszenits von ca. 9,2 Mrd. Menschen, sinkt dann die Weltbevölkerungrate wieder. (Die Wachstumsrate sinkt aber rascher, weil die Urbanisie- rung sich rasant vollzieht.) Es scheint ein recht einfaches (zynisches) Mittel zur weltweiten Geburtenkontrolle zu geben: 100%-ige Urbanisierung.

Schlagzeilen in 2009: Rotkäppchen tot! Von Großmutter gefressen! Wolf überlebt schwer verwundet! Von Großvater angefallen!

Das sogenannte Generationenproblem ist kein Generationenproblem, sondern ein Alters- oder Alterungsproblem. Gutmenschen werden bei dem nun Folgenden ein Protestgeschrei anstimmen.

Aber beschimpfen Sie bitte nicht mich, denn ich habe die grausigen Fakten nicht in die Welt gesetzt. Sie sind einfach da, und bleiben da, auch wenn wir uns alle 10 rosarote Brillen auf die Nase setzten.

In der Römerzeit lag das Durchnittsalter der Menschen bei 16 Jahren. Um 1850 lag das Durchnittsalter der Weltbevölkerung bei 18 Jahren, und um 2000 erhöhte es sich auf 27 Jahre.

Bis 2050 wird es auf 40 Lebensjahre hochklettern. Was sagen diese Zahlen aus?

1. Bis um 1850 war die Kindersterblichkeit sehr hoch (2/3 der Kinder starben vor Erreichung des 5. Lebensjahres).

2. Die Erwachsenen wurden durchschnittlich nur 40 – 50 Jahre alt.

3. Ab 1850 bis 1900 erreichte es die moderne Medizin (Hygiene, Impfungen), dass die Kindersterblichkeit stark sank.

4. Dank moderner Medizin überlebten Erwachsene dank Impfungen, neuer Behandlungs- und Operationstechniken viele Krankheiten, Seuchen und Unfälle, die zuvor tödlich waren.

5. Gesünderes und vielseitigeres Nahrungsangebot verringerte vorzeitigen Körperverschleiß. Innerhalb von nur rund 80 Jahren verdoppelte sich fast die Lebenserwartung eines Mitteleuropäers von 48 Jahren auf rund 80 Jahre!

So erfreulich dies einerseits ist, so bedrohlich ist dies andererseits. Die Bedrohung heißt Überalterung. Knallhart gesagt werden immer mehr Resourcen heute von den Alten beansprucht, welche der Reproduktionsseite (Kinder/Nachwuchs) dann fehlen. Wer viele Alte ernähren muss, dem fehlen die Mittel für den Nachwuchs.

Das derzeitige System ist so pervertiert, dass der größte Teil der Mittel in den Händen alter Menschen liegt, während der arbeitende, reproduktionsfähige Teil der Bevölkerung kaum mehr die Mittel aufbringen kann,
a) eine Familie zu gründen, b) b) Kinder in die Welt zu setzen.

Die Urbanisierungfolgen verschlimmern zusätzlich diese Negativentwicklung.
Verschärft sich die wirtschaftliche Lage, oder kollabiert gar die Wirtschaft, was nur noch eine Frage der Zeit ist, und die Alten treten nicht zurück ins zweite Glied, dann gibt es ein Gemetzel. Nicht der, der mit dem dicksten Geldbeutel herumwedeln kann siegt dann, sondern der, der den dicksten Knüppel schwingen kann.

Ich will hier nicht moralisieren, sondern nüchtern aufzeigen, wohin letztendlich diese Entwicklung hinführen muss, falls sich nichts verändert. Die Biologie kennt dieses Phänomen unter dem Begriff „Überalterung einer Spezies“, und diese führt über kurz oder lang zu deren Aussterben.

Je größer der Anteil an Alten wird, desto mehr transformiert sich die Alterspyramide und steht am Ende auf dem Kopf. (Dass die Pyramiden zunächst kleiner dargestellt sind, und in der Folge größer, zeigt grafisch auf, dass die Menschen früher/jünger starben.)

99% aller bisherigen Lebewesen auf diesem Planeten sind zwischenzeitlich ausgestorben. Glaubt jemand allen Ernstes, wir Menschen blieben davon verschont? Wir sind der allerletzte Zweig der Spezies der Hominiden. Alle anderen kehrten schon heim in die „ewigen Jagdgründe Manitous“.

Zusammenfassung

1. Der Mensch hat im Laufe seiner Geschichte 3 „natürliche“ Wirtschaftskreisläufe (unbewusst) zerstört, und diese durch „künstliche“ Wirtschaftskreisläufe ersetzt. Der „Naturproporz“ 1:10:100 ging unwiderruflich verloren.

Erst mit dem Aussterben des Menschen wird sich die Natur diese “Naturkonstante“ wieder zurückholen.

2. Ausgerottet wurde eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren, und an deren Stelle davon extrem wenige Sorten gezüchtet und verwendet. Die Zahl größerer Haustiere (Rind, Schaf, Ziege, Schwein, etc.) beträgt weltweit nur 14! Zusätzlich einige wenige Kleintierzüchtungen (Huhn, Ente, Hasen, Meerschweinchen, etc.).
An Speisepflanzen ganze 5 Getreidesorten, Reis, Mais, Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Soja) und Gemüse. An Nutzpflanzen Baumwolle, Hanf und Flachs.

3. Agrar- und Viehzüchtergesellschaften prägten Jahrtausende lang die Zivilisation der Menschheit. Nahrungsmittelerzeugung war die vorrangige Arbeitsbeschäftigung (90%).

4. Hauptursache aller bedeutsamen Veränderungen in menschlichen Gesellschaften war die Entwicklung der Technik. Die Technik eröffnete die Möglichkeit, anstatt Zyklen (Kreisläufen), lineare oder exponential verlaufende Wirtschaftsweisen zu entwickeln. (Siehe Punkt 7)

5. Die industrielle Massenfertigung von Waren und Gütern ermöglichte das Entstehen großer Ballungsräume. Das frühere Gleichgewicht von Stadt und Land verschob sich zugunsten der Stadt. Die weltweite Urbanisierung ist derzeit unumkehrbar, und in absehbarer Zukunft werden weltweit ca. 80% der Weltbevölkerung in (Mega)Städten leben.

6. Der Anteil an der Lebensmittelerzeugung (Beschäftigte und BSP) sank weltweit auf 4%, in der ersten Welt auf 1-3% ab.

7. Die Technologie war es, die alte Wirtschaftszyklen (echte Kreisläufe) zerstörte und neue Wirtschaften schuf (keine Kreisläufe mehr, sondern exponetielles „Wachstum“ (= Krebsbeschwür)). Deutlich gesagt, hat die Technik langfristig gesehen mehr (dauerhafte) Arbeitsplätze vernichtet, als geschaffen. Früher hieß es: „Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder.“
Heute muss es heißen: „Die Technik frisst ihre eigenen Arbeitsplätze.“ Frage: Ist es nicht Hightechanwendung, welche menschliche Arbeit (= Einkommen = Nachfrage) durch Roboter und IT (= Kostenersparnis = Abschreibung) vernichtet? Warum müssen eigentlich Roboter keine Lohnsteuer bezahlen? Der Mensch wird hier benachteiligt!

8. Der Dienstleistungssektor nimmt derzeit den größten Anteil ein sowohl in den Beschäftigtenzahlen als auch im BSP (Bruttosozialprodukt). Der Anteil an essentiellen Dienstleistungen (z.B. Medizin) am Ganzen ist hingegen verschwindend gering. Ein Großteil dieses Sektors ist ebenfalls ein „Big Job Bubble“ (Arbeitstellen-Seifenblase), der genauso schnell wieder platzen kann/wird wie derzeit viele der Finanzblasen tun.

9. Nach dem Dienstleistungssektor gibt es (derzeit) keinen neuen Sektor mehr in welchen übergewechselt oder ausgewichen werden könnte! Definitiv: Wer seine Arbeit jetzt verliert, verliert sie (in den meisten Fällen) für immer. Sackgasse. Endstation.

10. Die lebensnotwendigen oder wichtigen Massenprodukte wurden alle bereits vor 80-100 Jahren erfunden. Neue, umwälzende Erfindungen gibt es derzeit nicht und sind auch nicht absehbar.

11. Die Waren- und Güterproduktion sinkt ständig (Beschäftigte, BSP). Viele Bedarfsartikel werden nicht mehr grundsätzlich neu angeschafft (echte Nachfrage), sondern nur noch nötigenfalls ersetzt.

12. Die Urbanisierung/Verstädterung nimmt stetig zu; die Fertilität in den Städten nimmt ab.

Jetzt werde ich alle Puzzleteile neu zusammen legen, und es entsteht daraus ein (nicht sehr erfreuliches) Bild unserer nahen Zukunft.
Immerhin zeigt es Möglichkeiten auf, was zu tun ist, um die kommenden Zeiten gut zu über- stehen.

Aber eines sei gleich vorweg gesagt: Die Maßnahmen sind umfassender als einem lieb sein kann, denn die Auswirkungen von dem was möglicherweise geschehen wird, habe auch ich erst jetzt, durch die Beschäftigung damit, in ihrer ganzen Tragweite erfasst.

Es erschreckt mich, und lässt mich bescheiden und dankbar werden für jeden einzelnen Tag, den ich noch in Frieden (und mit vollem Bauch) genießen darf.
Zu Ende des 2. Weltkrieges kursierte ein Spruch in den Reihen der Privilegierten des untergehenden Deutschen Reiches:

„Genießen wir den Krieg, der Friede wird schrecklich sein!“

Ersetzen wir das Wort „Krieg“ mit „Bubbles“ und „Frieden“ mit „Zukunft“, dann trifft heute der Spruch den Nagel auf den Kopf.

Was braucht der Mensch wirklich zum leben?

Ein echter Asphalt-Cowboy überlebt natürlich mit nur drei Dingen am Mann: Handy im Hüfthalfter, Kreditkarte und Zahnbürste in der linken Brusttasche (für Linkshänder die rechte).

Die Asphalt-Squaw macht es sich noch einfacher, sie kommt mit einem Utensil aus, dem Handtäschchen. In diesem Survival-Kit (Überlebenssack) wird alles mögliche und unmögliche gehortet (Handy!!!, Lippenstift, Taschentücher, Schminke, usw. usw.). Ein Mann bräche unter dieser Last zusammen.
Ich überzeichne etwas, aber die Realität ist nicht weit entfernt davon. Wir Mitteleuropäer haben ein echtes Problem: Wir wissen nicht mehr was lebensnotwendig ist. Das Wort „Hunger“ ist für uns ein abstrakter Begriff geworden über den sich, während des Mittagessens, trefflich diskutieren lässt.
Kräht unser Kleiner: „Ich hab Hunger!“, strahlt Mutti glücklich und schaufelt ihn mit einem „Fruchtzwerg“ zu.

Die Maslow ́sche Pyramide hilft uns ein wenig auf die Sprünge. Alle bisher gemachten Aussagen bezogen sich nämlich auf den Bereich des oberen Pyramidendrittels, wie Selbstverwirklichung, Prestige usw. Diese kommen aber erst dann primär zum tragen, wenn zuvor das untere Drittel der Pyramide befriedigt worden ist.

Seit drei Generationen ist aber für uns der untere Bereich kein Thema mehr gewesen, daher haben wir den existentiellen Bereich überhaupt nicht mehr bewusst wahrgenommen.

Ich möchte das Thema präzisieren. Es gibt Bereiche in den Grundbedürfnissen, die ohne großen Aufwand zu befriedigen sind, andere nicht.
Schlüpfen wir in die Kleider eines Obdachlosen der kein Alkoholiker ist (die gibt es auch, und sie nennen sich selbst „Berber“), der keinen Cent besitzt und auch nicht bettelt.

Luft steht uns grenzenlos zur Verfügung. Trinkwasser kriegen wir auch ohne größere Probleme. Und selbst wenn man uns ein Glas Wasser verweigern würde, einen Bach oder Brunnen gibt es immer irgendwo.
Wärme erhalten wir durch weggeworfene Kleider, Lumpen, Zeitungen, die wir irgendwo aufgesammelt haben. Zum Schlafen suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen im Park oder Wald, erholen uns da auch oder teilen dort gelegentlich unser Sexualbedürfnis mit einer „Berberin“.

Bleibt ein einziger wichtiger Posten offen: Essen!! Einmal angenommen wir „Berber“ ziehen durch die Stadt. Lebensmittel sind sehr knapp, kein
Stück Brot in der Mülltonne, keine Suppenküche hat auf, aber betteln gehen wir auch nicht.

Gibt es irgendwo so etwas wie einen „Bach“ oder „Brunnen“, wo wir ohne Arbeit und kostenlos Lebensmittel schöpfen könnten? Leider nein. Nicht umsonst haben unsere „Jäger und Sammler“-Vorfahren die meiste Zeit nicht mit Kartenspielen zugebracht, denn der Fußball war ja noch nicht erfunden, sondern Hirsche gejagt und Schwammerl gesammelt; eine zeitraubende Beschäftigung.

Den späteren Bauern erging es nicht besser. Feldarbeit bis der Buckel krumm war und einem die Hacke aus der Hand fiel. Und als Freizeitgestaltung noch ein wenig Fronarbeit.

Nahrung bedeutet Arbeit, Arbeit, Arbeit und Zeit, Zeit, Zeit. Denn erst muss das Korn in den bestellten Boden. Dann dauert es ein halbes Jahr bis zur Reife. Dann ernten, dreschen, putzen, malen. Aber dann ist das Mehl noch lange nicht zum Laib Brot geworden.

Tierhaltung ist ähnlich aufwendig. Unsere Überflussgesellschaft hat ein ernstes Problem: Wir haben den Bezug zu unseren Lebensmitteln verloren.

Wir kennen nicht länger den langen Weg ihrer Erzeugung, die vielen Arbeitsgänge in der Roh-, Weiter- und Endverarbeitung. In unserer Welt hüpft die Fertigpizza aus der Tiefkühltruhe in unseren Mikrowellen-Herd, und von da auf den Teller. Ganz so wie das weiße Kaninchen aus dem Zylinder des Zauberers heraus hüpft.

Der Satz: „Soll doch der Bauer verrecken, ich hole meine Brötchen aus dem Supermarkt“ ist genau so schwachsinnig wie: „Nieder mit den AKWs, ich hole meinen Strom aus der Steckdose“.

Ich hacke deshalb so ausdauernd darauf herum, weil sonst die riesige Gefahr nicht erkannt wird, die auf uns alle lauert. Fast kein Mensch kann es sich heute vorstellen, dass innerhalb nur 2 Wochen die berstend vollen Regale der Supermärkte gähnend leer werden können, und für lange Zeit auch leer bleiben werden. Unsere Lebensmittelerzeugung hat sich dramatisch verändert.
Sie ist ein Wirtschaftszweig, der ähnlich durchorganisiert und aufgebaut ist wie Audi oder Volkswagen.

Produziert wird nach Auftragslage, keine Lagerbestände, alles „just in time“, Bevorratung Null. Und vergessen wir eines nicht. Nur 1-3% der arbeitenden Bevölkerung ist überhaupt noch in der Landwirtschaft und Nahrungsmittelherstellung tätig. Diese versorgt aber, dank Technik, 100% der Bevölkerung!

Erinnern wir uns: Als es den technischen Fortschritt noch nicht gab, da hatten 70- 90% der Bevölkerung 100% der Bevölkerung ernährt. Im Rückkehrschluss bedeutet dies, dass bei einem Totalausfall jeglicher Technik diese 3% Land-, Vieh- und Fischwirte maximal 3-6% der Bevölkerung ernähren könnten. Die restlichen 94% wären vom Hungertod bedroht!

Ausfälle gibt es schnell. Sollte beispielsweise flächendeckend in D/A/CH auf unbestimmte Zeit der Strom ausfallen, gibt es innerhalb einer Woche keinen Liter Milch mehr, keine Butter, keinen Käse, und das auf mehrere Jahre hinaus! Weshalb?

Unsere Turbo-Milchkühe müssen täglich mindestens zweimal gemolken werden. Die Zitzen sind „milchmaschinengerecht“ angezüchtet worden und können nicht mehr von Hand gemolken werden (Und wer kann heute noch melken?).
Können aber die armen Viecher nicht innerhalb von 1-2 Tagen maschinell gemolken werden, müssten die Euter aufgeschlitzt, oder das Rind notgeschlachtet werden.

Nahezu der gesamte Milchviehbestand müsste innerhalb einer Woche notgeschlachtet werden!

Und gäbe es dann immer noch keinen Strom, müsste aus den winzigen Restbeständen alter Rassen ein komplett neuer Viehbestand aufgebaut werden. Zeitdauer: Viele Jahre. Das war nur ein Beispiel.

Ein weiterer Gedanke zum Nachdenken. Das romantische Bild des pflügenden Bauern spukt noch in unseren sentimentalen Gehirn-Blaupausen herum. (Hier einmal für unsere patriotischen Eidgenossen eine Kröte zum Schlucken: Die Schweiz – autarkes Bollwerk! – und, neben dem Käse ist man gar stolz auf das kernige Brot. Die Idylle bekommt Risse. 2/3 allen Brotgetreides wird von der Schweiz importiert – aus Indien!) Denn weltweit wird der größte Teil der Lebensmittel von Agrarkonzernen produziert!

Und das Management kennt keine Sentimentalitäten. Diese Unternehmen unterliegen genauso der Rendite-Peitsche wie jedes andere Big Business auch.
Stimmt der Preis nicht, wird nicht produziert, Flächen werden stillgelegt. Ob deshalb jemand verhungert, interessiert keinen.

Spinnen wir den Faden weiter. Wenn durch einen Wirtschaftskollaps ein Großteil der Menschen arbeitslos (und geldlos) geworden ist, der Staat zwischenzeitlich auch zahlungsunfähig geworden ist und nichts mehr subventionieren kann, wer wird dann die hungernde Bevölke- rung kostenlos mit Nahrung versorgen?

Der Bauer, der Agrarkonzern, der Spekulant? Keiner! Wer nicht zahlen kann verhungert. Man könnte noch weiter fragen: „Womit bezahlen, wenn das Geld doch nur noch aus wertlosen Papierschnipseln besteht?“

Bezahlt werden kann dann nur noch, wenn überhaupt, mit
a) erwünschten Dienstleistungen (Handwerk, Prostitution, etc.), 
b) durch benötigte Tauschgüter, 
c) durchZahlungmitEdelmetallen(Münzen,Barren,Schmuck).

Edelmetalle als indirekte Lebensmittelvorsorge?

Ich möchte an dieser Stelle bezüglich Edelmetallen und Lebensmittelvorsorge etwas einflechten.

Immer wieder ist auf einschlägigen Web-Seiten die Milchmädchenrechnung zu lesen, für wie lange man mit einer Unze Silber oder Gold seine Familie in der Krise durchfüttern könne.

Diesen (Milchmädchen)Zahn möchte ich den EM-Bugs ziehen. Nicht um ihnen eins auszuwischen, sondern um sie vor einer sehr gefährlichen Illusion zu bewahren.

EMs sind ein Werterhaltungs- und Investitionsgut, aber keine Dauerkonserven!
Denn:

1. Wer auf einen Wertanstieg von Gold und Silber (Münzen, Barren) im Verhältnis zum Dollar oder Euro spekuliert, verfehlt das Ziel. Denn was nützt es mir, wenn meine 700 € Goldunze plötzlich 7.000 € wert ist, ich aber dabei übersehe, dass der Euro inflationär bedingt ebenfalls nur noch 1/10 seines ursprünglich Wertes besitzt. In welchem Verhältnis zu was zeigt sich dieser „Wertanstieg“, wenn sich die Vergleichswerte durch Deflation und/oder Inflation verzerren? Den besten Satz den ich diesbezüglich gelesen habe lautet: „Alles was du schon hast wird immer weniger wert (Deflation), und alles was du brauchst wird immer teurer (Inflation).“

2. Selbst wenn der Wert Ihres Silber-oder Goldstücks real in sagenhafte Höhen geklettert wäre, wie wollen Sie Ihre Familie für 1 Woche/Monat/Jahr ernähren? Sie haben diesen Silber- oder Goldtaler, aber kein Kleingeld. Stellen Sie sich einfach vor, Sie hätten plötzlich eine 7.000 € Banknote in der Hand und wollten damit beim Bäcker Brot kaufen; er kann nicht herausgeben.

Und, wenn Sie am verhungern sind, rücken sie den Taler schon heraus, denn – auch Ihr Gold kann man nicht essen! Woouuww!! 1 Laib Brot für 700 Euronen, ein tolles Geschäft ... für den Bäcker.

3. AuchinsehrschlechtenZeitengilt: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Ich habe versucht aufzuzeigen, wie extrem angespannt die Lebensmittellage sein wird. Eine Dose Tuna (heute ALDI 0,85 Cent) kann dann schon mal für einen „Philharmoniker“ (700 €) über den Tresen wandern.

4. Ich wiederhole mich: Wer glaubt, sich mittels EMs mit billigen Lebensmitteleinkäufen durch die Krise mogeln zu können, ist seine Taler schneller los, als er schauen kann.

5. Wer in solchen Zeiten mit EMs Lebensmittel auf dem Markt kaufen will, lebt nicht lange. In solchen Zeiten haben Beutel- und Halsabschneider Hochkonjunktur; Gratis- Folter mit inbegriffen.

(Man will Sie doch schließlich komplett von dem schnöden Mammon befreien. Sie schlafen dann ruhiger.)

Edelmetalle haben ihren Platz in der Krisenvorbereitung, aber an anderer Stelle.

Backe, backe Kuchen, die Krise hat gerufen ...
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig die gewaltige Tragweite der derzeitigen Krise vor Augen führen. Es geht nicht um Finanzblasen die gerade platzen, während schon die nächste kräftig aufgepumpt wird. Diese Nummern sind lediglich der verzweifelte Versuch, Scheinnachfragen auf die große Kinoleinwand der Wallstreet zu projizieren.

Echtes Wirtschaftswachstum gibt es nur dort, wo physische Aufbauleistungen vorzuweisen sind (China, Indien). In den USA ist nur noch die Abrissbirne in Bewegung. Das ganze kapitalistische Wirtschaftssystem funktioniert nur mit stetig steigenden Wachstumszahlen. Da echtes Wachstum schon lange nicht mehr erzielt werden konnte (Marktsättigung), wurde und wird stetig Scheinwachstum (bubbles) vorgegaukelt, damit das System nicht kollabiert.
Bereits 78% des BSP der USA werden im Dienstleistungssektor „erwirtschaftet“!
Die Insel St. Helena im Atlantik ist da noch weiter entwickelt. Deren Dienstleistungsanteil am insularen BSP beträgt satte 90%. Denn - fast jeder Einwohner dort ist in der britischen Kolonialverwaltung tätig, weil es kaum echte Arbeit gibt; das Mutterland bezahlt diese ganze ABMDienstleistungsmaßnahme“.

Wo man hinsieht lauter Mogelpackungen. Aber jetzt ist die Zeit gekommen, wo dieser Schwindel nicht länger verborgen werden kann. Das System bricht zusammen.

1:10:100 - 100:10:1

Nahrungsmittelerzeugung und –herstellung halten mit 1% am BSP nur noch einen winzig kleinen Anteil in der „künstlichen“ Wirtschaft. Wenn diese vom Menschen erzeugte, künstliche Wirtschaft kollabiert, dann wird die gesamte städtische Bevölkerung von dem abgeschnitten sein, was ihr Überleben überhaupt erst ermöglicht: Der Nahrung. Die ökologische Pyramide steht auf dem Kopf.

Es endet damit, dass viele versuchen werden sich von dem Wenigen zu ernähren. Es gibt nur eine einzige Ressource die immer knapp sein wird: Nahrung. Fehlt diese, herrschen Hunger, Mord und Totschlag, und ... Kannibalismus.

(Ich lebte einmal 4 Monate in Neuseeland und 7 Monate auf den Fidschi-Inseln. Dort habe ich auch in den Archiven gestöbert. Fazit: Es wurde weitaus mehr Menschenfresserei betrieben als offiziell zugegeben wird. Ein Fidschi-Häuptling schoss dabei den Vogel ab. Er allein fraß während seiner 18-jährigen Herrschaft mehr als 1.300 Menschen auf; alle 5 Tage einen. Nur ein Gräuelmärchen? Der Häuptling ließ einen Steinhaufen errichten, einen Stein für jeden Gefressenen. 

Ein Missionar hatte sich um ca. 1830 die Mühe gemacht und die Steine gezählt.)
Jagd und Landwirtschaft sind Vollzeitbeschäftigungen. Arbeitslosigkeit ist ein Phänomen der Zivilisation. Die Wirtschaftsentwicklung hat den Menschen Schritt für Schritt von der einzigen Sache immer weiter entfernt, von der sein Leben abhängt: Lebensmittel. Jeder Städter, ob reich ob arm, ist auf Gedeih und Verderben von Dritten abhängig, um etwas zu essen zu bekommen. Vom Erzeuger zum Hersteller, zum Transportunternehmen, zum Einkaufsladen.
Gehen aber seine Verdienstmöglichkeiten verloren (Arbeitsplatzverlust oder Hyperinflation), hat er nichts mehr, was er für Nahrung eintauschen könnte. 

Kein Geld/Tauschmittel, kein Essen ... so einfach ist das.

Die Lebensmittelherstellung kann in unglaublich kurzer Zeit nahezu komplett zusammen brechen. Die Lebensmittelpreise werden in sagenhafte Höhen schnellen. Auch für EMGrossbesitzer wird dann die Luft dünn ...

Wie Sie überleben können 1. Stufe: Lebensmittel für 2-3 Jahre!
Sie haben richtig gelesen. Denn - Wir haben in unseren Breiten nur eine Erntesaison. Die zu 100% technisierte Landwirtschaft kann nicht kurzfristig umgestellt werden auf ein Niveau der 50-iger Jahre. Hybridsamen sind nicht reproduzierbar, und samenfeste Sorten als Saatgetreide oder Sämereien sind nicht ausreichend vorhanden.

Allgemeine Lebensmittelbevorratung in größerem Umfang existiert nicht. Ein simples Beispiel: Für eine Goldunze im Wert von ca. 700 € erhalten Sie derzeit 700 Bratheringsdosen. Was müssten Sie später für eine Dose hinblättern, wenn es sie überhaupt noch zu kaufen gibt? Diese Vorräte sind ausschließlich dazu gedacht, um zu überleben, nicht aber um zu tauschen!Zeigen Sie nie, dass Sie etwas zum Beißen haben, sonst haben sie plötzlich jede Menge ungebetener „Gäste“.

2. Stufe: Silbermünzen und Tauschmittel.
Münzen in möglichst kleinen Stückelungen und Tauschmittel, welche klein sind und dringend benötigt werden: Feuerzeuge, Zigaretten, usw. Diese Mittel werden ausschließlich dazu verwendet, zusätzliche Lebensmittel und sonstige benötigte Gebrauchsgüter zu beschaffen. Tausch und Kauf des „Kleinen Mannes“.

3. Stufe: Goldmünzen und Barren.
Diese Vorräte für Investitionen verwenden, wenn sich die Lage beruhigt hat und eine gewisse Rechtssicherheit (Vertragsbindung) wieder eingekehrt sein wird. Wählen Sie in Ruhe und Sorgfalt aus, wo Sie einsteigen wollen. Sie haben Zeit.
Das Angebot wird unglaublich vielseitig und werthaltig sein. (Viele sind nämlich verhungert.) 4. Stufe: Samenfestes Saatgetreide und samenfeste Gemüsesämereien.

Unter samenfest versteht man Züchtungen, welche sich weiterzüchten lassen und über viele Generationen ihre Qualitäten bewahren. Meiner Einschätzung nach werden mindestens 2-3 Hungerjahre ins Land ziehen. Während dieser Zeit können Sie von Ihren Lebensmittelbe- ständen (1.Stufe) leben.

Jetzt erst ist es dann an der Zeit selbst produktiv zu werden. Sie müssen deshalb nicht zum Bauern werden. Wer aber jetzt über keimfähige Saaten verfügt, hat das Wertvollste was es dann gibt. Denn Getreide und Sämereien sind der Grundstock für jedes zukünftige Wirtschaften der Menschen. Sie stellen dann die Weichen für zukünftige Generationen!

Ich hoffe, ich konnte Sie dafür sensibilisieren, gesteigerte Aufmerksamkeit Ihrer Lebensmittelvorsorge zu schenken. Gold kann man bekanntlich nicht essen. Es nützt ihnen nur, wenn Sie sich den Handlungsspielraum schaffen, Ort und Zeit selbst zu bestimmen, wann Sie Ihre Investitionen tätigen wollen. Gold als Sicherheit und/oder Investitionsgut einzusetzen ist klug.

Aber zu glauben, mit einer Goldmünze Ihre Familie für einen Monat mit Lebensmittel versorgen zu können, zeigt nur, wie weit sich ein solcher Mensch von der wahren Realität bereits entfernt hat.

Die wahre Realität ist, dass es nichts Wichtigeres für den Menschen gibt als sein täglich ́ Brot.


© Text by Karl J.J. Gschwendtner (2009) www. karl_gschwendtner (at) web.de © Grafiken by Bill Gaede (2008) Der Artikel kann gerne unentgeltlich im Netz weiterverbreitet werden
a) nach Rücksprache b) unverändert, mit Autorenangabe

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Quelle des Artikels: www.krisen-info-netzwerk.com 



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